983 - 1157
An die Stelle des slawischen Heiligtums trat eine erste christliche Kapelle.
Der Weinanbau in und um die Stadt Brandenburg geht bis in diese Zeit zurück. Am Südhang des Marienberges zog sich der Weinberg hin. Aus der Zeit des Weinbaus stammen die (jüngeren) Weinmeisterhäuser und der Weinmeisterweg am Nordhang. Der älteste noch existierende Weinstock wächst auf einem solchen ehemaligen Weinmeistergehöft am Nordhang. Verschiedene Autoren rechnen diesen Weinanbau zum nördlichsten und einem der frühen Weinanbaugebiete östlich der Elbe, da erste urkundliche Nachrichten den Weinanbau schon 1173 belegen. 1437 und 1741 verfroren die Weinreben in strengen Winterfrösten und gingen ein.
1173 wurde von Weinanbau am Harlunger Berg, dem späteren Marienberg, berichtet, als Bischof Siegfried von Brandenburg seinem Domkapitel die Marienkirche auf dem Harlunger Berg samt dem Zehnten aus den dort befindlichen Weinbergen übertrug.1435 wurde auf Initiative des Kurfürsten Friedrich I. an der Marienkirche ein zunächst vom Domkapitel abhängiges Prämonstratenserstift eingerichtet und der 1440 von Kurfürst Friedrich II. gestiftete „Schwanenorden“ mit dem Stift verbunden. Für die Versammlungen der Ordensritter entstand an der Westseite der Kirche die 1443 fertiggestellte Leonhardskapelle.
Im Jahre 1474 kam es in der Altstadt zur Stiftung einer Weinbruderschaft zu St. Gotthard in Brandenburg, zu der Geistliche und Laien gehörten. Ihr Name geht auf den Patron der Rebenblüte, St. Urban, zurück. Die Gilde unterhielt einen eigenen Priester, der für sie einen Altar in der hl. Kreuz-Kapelle der St. Gotthardtkirche verwaltete. Diese war von dem Domherrn Matthäus Prenne aus Lebus (bei Frankfurt an der Oder) gestiftet und Jesus und den Heiligen Maria, Adalbert und Urban geweiht.
Auch die Weingärtner der Altstadt hatten eine Gilde, die 1474 ebenfalls eine Kapelle in der Gotthardtkirche stiftete.
1535 konstituierte sich eine Gilde der Weinbergbesitzer neu, die bis zur Mitte des 19. Jh. bestand. In ihr fanden sich die geistlichen und weltlichen Weinbergsbesitzer der Altstadt zusammen, die Neustadt hingegen hatte keine solche Gilde, obwohl auch sie Weinberge, allerdings außerhalb Brandenburgs an der Havel besaßen.
Erlass der ersten Kurfürstlichen Brandenburgischen Weinmeister-Ordnung vom 29. September 1578. Es ist das erste brandenburgische Weingesetz.
Die Veröffentlichung zeigt, welches ökonomische Gewicht damals der Weinbau in der Mark Brandenburg hatte. Die Ordnung wurde notwendig, weil die Zahl der kurfürstlichen Weinberge nicht zuletzt durch die Auflösung der Klöster nach der Reformation zugenommen hatte, da erstere an den Landesherren, den Kurfürsten gefallen waren. Nun mangelte es den kurfürstlichen Ämtern an weinbauerfahrenen Amtsleuten und Fachkräften.
Der märkische Weinbau litt unter der dem starken Wettbewerb mit französischem Wein, der durch den Handel ins Land kam. 1650 erließ der altstädtische Magistrat ein Verbot, dass niemand ausländische Weine in der Stadt ausschenken durfte, weil die Weinmeister darunter litten und der Ratskeller sonst nicht bestehen könne.
Das Aussehen der Marienkirche wurde vor deren Abriss 1722 in den Jahren 1706 - 1712 durch Alphonse de Vignoles (1649 - 1744) dokumentiert. Er war ein französisch-reformierter Geistlicher und Wissenschaftler, der als kam Prediger nach Brandenburg an der Havel kam. Hier schuf er durch Sichtung von Archiven und Anfertigung von Kopien die Grundlagen für eine Chronik der Stadt. Leider sind seine Zeichnungen und Kupferstichplatten nur noch als jüngere Kopien erhalten.
Anfang des 19. Jahrhunderts gab es 62 Weinmeister, 7 Böttcher und 35 Weinschenker.
Die Weinberge der Stadt sind bei dem Dorf Klein Kreutz (46) und teils an dem Marienberg (32), 445 Morgen auf denen 1802 90 Fass und 1798 124 Fass Wein gewonnen wurden. (Bratring, Beschreibung der Mark, Bd. II. S. 73/74)Am westlichen Aufgang des Marienberges entstand im Zusammenhang mit dem Bau des Wasserwerkes ein Wasserhochbehälter. Ein weiterer Behälter kam 1930 weiter oberhalb auf dem Marienberg hinzu (siehe 1967).
Überreste der zur Marienkirch gehörigen Leonhardskappelle wurden bei der Anlage des neuen Wasserspeichers auf dem Marienberg Anfang der 1960er Jahre gefunden, fotografisch dokumentiert und endgültig entfernt.1921 kaufte die Ordensgemeinschaft der Dominikanerinnen das Grundstück Bergstr. 1-3. 1923 eröffneten die Ordensschwestern dort ein Krankenhaus mit Altersheim, genannt „Paulusberg“. Wegen der Inflation konnten sie aber nicht ausbauen und übergeben es dem Berliner Caritasverband.
Der Berliner Caritasverband übertrug 1925 das Krankenhaus den Franziskanerinnen aus Vöcklabruck in Österreich. Es erhielt den Namen „Sankt-Marien-Krankenhaus“. Am 8. August 1927 wurde es von Weihbischof Dr. Dietmer (Berlin) eingeweiht.Ende der zwanziger Jahre wurden Wohnungen Am Rosenhag 1 & 2 & 3, Am Marienberg 10 & 11 nach einem Entwurf von Werner Schenck als letzter Abschnitt der Blockrandbebauung, die Stadtbaurat Moritz Wolf in seinem 1926 aufgestellten Plan für die Ausgestaltung des Südhanges des Marienberges vorgesehen hatte, gebaut.
Am Marienberg 3/4/5/7/8/9 wurde eine
Wohnanlage errichtet, als Teil der 1926 von Stadtbaurat Moritz Wolf veröffentlichten Planung für die Ausgestaltung des Marienberg-Südhanges; fertiggestellt 1928.
Am Marienberg 1/2; Hochstraße 4 entstand ein Miethauskomplex mit Ladeneinbau, als Teil der 1926 von Stadtbaurat Moritz Wolf veröffentlichten Planung für die Ausgestaltung des Marienberg-Südhanges; 1928 fertiggestellt.
Auf dem Friedhof Krematorium legten die Nationalsozialisten vermutlich 1940 einen Ehrenfriedhof an. In Einzelgräbern wurden hier 240 Verstorbene bestattet. Sie waren Angehörige der Wehrmacht, der Polizei, der Schutzstaffel oder der Hitlerjugend.
Im Jahr 2006 wurde das Areal mit einem Investitionsvolumen von 170.000 € vollständig rekonstruiert.An den Pfingsttagen 1946 tagte in Brandenburg das I. Parlament der am 7. März 1946 gegründeten Freien Deutschen Jugend (FDJ). Etwa 1.000 Delegierte und Gäste aus allen Besatzungszonen kamen nach Brandenburg. Im Mittelpunkt standen die Annahme der „Grundrechte der jungen Generation“. Höhepunkte für die Brandenburger Bevölkerung bei der ersten Großveranstaltung nach dem Zweiten Weltkrieg waren ein Festumzug und eine Festveranstaltung auf dem Marienberg mit dem Vorsitzenden der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), dem späteren Präsident der DDR - Wilhelm Pieck.
Zum Programm gehörten Gottesdienste der evangelischen Jugend in der St. Gotthardtkirche und der katholischen in der Kapelle des Marienkrankenhauses.
Am 4. Mai wird ein Ehrenmal am Marienberg für die im Zuchthaus Görden von den Nationalsozialisten inhaftierten und hingerichteten Widerstandskämpfer eingeweiht.
Die Anlage in ihrer heutigen Form entstand 1975, im Zusammenhang mit der Gestaltung des Nordaufgangs zum Marienberg. In ihrem Mittelpunkt das von Albert Threyne geschaffene und 1948 westlich vom Friedhof aufgestellte Ehrenmal: Eine Klinkerwand, vor der die Figur eines gefesselten Kämpfers steht; neben ihm ein Kranz, darüber die Inschrift: »Zum Tode geführt und siehe, wir leben«.Friedhof der zivilen Opfer - Friedhof Krematorium
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges, am 31. März und am 20. April 1945, erlebte die Stadt Brandenburg an der Havel die schwersten Bombenangriffe der britischen und der amerikanischen Armee. Mindestens 1.180 Menschen - Einheimische, Zwangsarbeiter, Soldaten, Kriegsgefangene und Flüchtlinge verloren ihr Leben. Mehrere Hundert Bombenopfer wurden auf dem sogenannten „Terrorfeld“, in der Nähe des Aufganges zum Krematorium bestattet.Anlässlich des 25. Geburtstages der DDR wurde am 7. Oktober 1974 auf dem Marienberg an Stelle der Bismarckwarte ein neuer Aussichtsturm – die neue Friedenswarte ein geweiht. Sie ist 32,50 m hoch (bis zur oberen Dachkante), der äußere Turmdurchmesser beträgt 8 m. Über zwei getrennte Wendeltreppen für den Auf- und Abstieg mit jeweils 180 Stufen gelangt man zu den fünf verglasten und fünf freien Aussichtsplattformen.
Am Hauptaufgang des Marienberges wurde ein kunstvoller metallener Springbrunnen geschaffen.1974 bis 1975 wurde die Parkanlage auf dem Marienberg umfassend zu einem etwa 22 Hektar großen „Park der Kultur und Erholung“ umgestaltet.
Angeregt durch den Bund der Vertriebenen ließ die Stadt Brandenburg diesen Gedenkstein aufstellen und am 17. November 2001 enthüllen.
Der Gedenkstein erinnert an das Schicksal von Frauen, Männern und Kindern, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden oder aus Angst vor Vergeltung nationalsozialistischer Gräueltaten flüchteten. Sie stammten aus Gebieten, vor allem im heutigen Polen, Tschechien und Russland, die bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges zu Deutschland gehörten sowie aus deutschen Siedlungsgebieten in Ost- und Südosteuropa.
In Brandenburg an der Havel fand die Bundesgartenschau auf einer Gesamtfläche von 16,5 Hektar in zwei Parks und einer Kirchenhalle statt. Der Park auf dem Marienberg hatte eine Ausstellungsfläche von 12,1 Hektar.
Auf ihm sollten verschiedene Gestaltungen mit Rosengewächsen, moderne und historische Staudensorten, ein wieder errichteter Weinberg gezeigt werden. Zentraler Aussichtspunkt im Park war die Friedenswarte. Die vorbestehende Freilichtbühne wurde saniert und bespielt.