Kriegerehrenfriedhof - Kriegsgräberanlage Friedhof Krematorium
Auf dem Friedhof Krematorium legten die Nationalsozialisten vermutlich 1940 einen Ehrenfriedhof an. In Einzelgräbern wurden hier 240 Verstorbene bestattet. Sie waren Angehörige der Wehrmacht, der Polizei, der Schutzstaffel oder der Hitlerjugend. Ihre Lebensgeschichten sind bis heute unbekannt. Nach 1945 wurde die Kennzeichnung der Einzelgräber aufgehoben. Vermutlich in den 1960er-Jahren erfuhr das Friedhofsareal eine Umgestaltung. In Abstimmung mit der Stadt und finanziert von Steinmetzmeister Tobias Fischer wurde zum Volkstrauertag des Jahres 2000 eine Gedenkstele in der Mitte der Anlage aufgestellt. Im Jahr 2006 wurde das Areal mit einem Investitionsvolumen von 170.000 € vollständig rekonstruiert.
Der Ehrenhain
Auf eigenen Wunsch wurden seit 1960 Mitglieder der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VdN) auf dem so genannten Ehrenhain beigesetzt. Einige Opfer des NS–Regimes, die dort nicht begraben liegen, erhielten symbolische Gedenktafeln. So auch Gertrud Piter, Arbeiterin in der Spielwarenindustrie und seit 1922 KPD–Mitglied. Gertrud Piter wurde am 11. September 1933 im so genannten alten Zuchthaus, dem einstigen Konzentrationslager am Nicolaiplatz, ermordet. Ihr Grab befindet sich auf dem Altstädtischen Friedhof.
Friedhof der zivilen Opfer - Friedhof Krematorium
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges, am 31. März und am 20. April 1945, erlebte die Stadt Brandenburg an der Havel die schwersten Bombenangriffe der britischen und der amerikanischen Armee. Mindestens 1.180 Menschen - Einheimische, Zwangsarbeiter, Soldaten, Kriegsgefangene und Flüchtlinge verloren ihr Leben. Mehrere Hundert Bombenopfer wurden auf dem sogenannten „Terrorfeld“, in der Nähe des Aufganges zum Krematorium bestattet. Auch 388 verstorbene Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemals deutschen Territorien in Ost– und Südosteuropa, die im Durchgangslager Quenz untergebracht waren, fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Insgesamt fanden sich hier 1069 Einzelgräber.
Aufmerksamkeit erlangte dieses Gräberfeld mit dem Beschluss des DDR – Ministerrates vom 10. Juni 1987 zur Planung eines Museums für den antifaschistischen Widerstandskampf am Marienberg. Damit waren die Stadträte angehalten, rasch die dafür benötigten Flächen durch so bezeichnete „Umverlagerungen“ zur Verfügung zu stellen. Im Auftrag des Ministeriums für Kultur der DDR ließ die Stadt deshalb 824 Verstorbene aus diesem Feld exhumieren und zusammen mit 26 Urnen umbetten.
Der Museumsbau wurde nie realisiert.