Krankenhäuser

Das städtische Krankenhaus
Die Gebäude der ersten Bauphase sind ein bedeutendes Beispiel für den Krankenhausbau von Heino Schmieden, der um 1900 der führende deutsche Krankenhaus-Architekt war. Die nach einheitlichem Entwurf errichtete Anlage mit mehrgeschossigem Hauptbau, Waschhaus und Isolierstation markiert den Übergang vom reinen Pavillonsystem zur mehrgeschossigen Blockbauweise im Krankenhausbau. Der Erweiterungsbau ist einer der qualitätvollsten Bauten des Stadtbaurates Moritz Wolf und bezeugt zudem die Bemühungen um den Ausbau der städtischen Infrastruktur in den zwanziger Jahren. Die Isolierbaracke gehört zu den wenigen erhaltenen Beispielen dieser im Zweiten Weltkrieg in ganz Deutschland massenhaft errichteten Baracken; sie ist ein wichtiges Zeugnis für den kriegsbedingten Ausbau des Krankenhauses.
Zwischen 1925 und 1927 erhielt das städtische Krankenhaus ein Erweiterungsgebäude. „Wegen der starken Geländeunterschiede“, so schreibt Moritz Wolf die Voraussetzungen für seinen Entwurf, „gestaltete sich die Lösung zu einer ebenso schwierigen als reizvollen. Wegen der städtebaulich bedeutsamen Umgebung musste der Neubau, abgesehen von der zweckmäßigen Angliederung an den Altbau, dem gesamten Stadtbilde in dieser wichtigen Gegend eingefügt werden.“
Die Gartenanlage aus der Entstehungszeit des Schmieden-Baus. Die Freiflächen ursprünglich repräsentativ mit alleebestandenen Wegen und einem seitlich durch Festons eingefassten Rasenrondell am Haupteingang gestaltet. Bereits mit der Erweiterung des Krankenhauses wurden die Gartenanlagen weitgehend überformt.

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MbergKrankenhausBismarck-WarteKriegerdenkmal
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Erweiterungsbau des städtischen Krankenhauses
Abbildung 4Erweiterungsbau des städtischen Krankenhauses (1925-27, Entwurf Moritz Wolf, Mitarbeiter Ludwig Schlegel)
Im Neubau mit seinen historisierenden Fassaden werden in erster Linie Unterkunftsräume für Verwaltung und Personal geschaffen, nur ein Stockwerk dient der Unterbringung von Kranken.



Marienkrankenhaus

1921 kaufte die Ordensgemeinschaft der Dominikanerinnen das Grundstück Bergstr. 1-3, auf dem sich vorher das Gartenlokal „Ahlerts Berg“ befand. 1923 eröffneten die Ordensschwestern dort ein Krankenhaus mit Altersheim, genannt „Paulusberg“. Wegen der Inflation konnten sie es aber nicht ausbauen und übergaben es dem Berliner Caritasverband. Der Verband übertrug es 1925 den Franziskanerinnen aus Vöcklabruck in Österreich. Jetzt wurde das Haus um- und ausgebaut. Es erhielt den Namen „Sankt-Marien-Krankenhaus“. Am 8. August 1927 wurde es von Weihbischof Dr. Dietmer (Berlin) eingeweiht. Von Anfang an war es offen für allen Kranken, unabhängig von ihrer Konfession. Für damalige Zeit war das Marienkrankenhaus modern eingerichtet. Es hatte 100 Betten, eine medizinische Ausstattung zur Behandlung fast aller Krankheiten, außerdem Wohnräume für die Ordensschwestern.
Ein großer Rau, diente als Kapelle. Ihr besonderer Schmuck waren sechs bunte Glasfenster, die der Künstler Ludwig Gies im Jahr 1924 gestaltete. Vier Fenster hatten christliche Symbole, zwei Fenster zeigten Heiligendarstellungen: Augustinus und Borromäus.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges erlebte das Krankenhaus schwere Zeiten.

BERGSTRASSEMARIENKRANKENHAUSGRAVES-BERG
37373PMarienkrankenhausKapelle