Bergstraße

Bergstraße
Der Straßenzug verläuft am östlichen Fuß, zum Teil auch auf halber Höhe des Marienberges; er verbindet den Nicolaiplatz mit der Willi-Sänger-Straße. In seinem südlichen Teil wird er von der Wallpromenade begleitet. Vor der Bebauung mit Mietshäusern um 1900 befanden sich auf der westlichen Straßenseite mehrere Weinmeistergehöfte.
Im 19. Jahrhundert lagen an der Bergstraße bekannte Ausflugsgaststätten. An der Stelle der vielen noch bekannten Gaststätte „Bismarckterrasse“ stand ab 1844 „Hohmanns Kaffeehaus“ das ab 1890 als „Mengerts Volksgarten“ bekannt wurde. Es war nach Aufhebung des Sozialistengesetzes Parteilokal der Sozialdemokraten. 1904 wurde es in „Kähnes Volksgarten“ und 1924, nach der Übernahme durch die Adler-Brauerei, die ihren Sitz in der Bergstraße 9 hatte, in „Adler-Terrassen“ umbenannt.
Das Restaurant und Gartenlokal „Ahlert’s Berg“ lag zwischen Wallpromenade und dem Fuß des Marienbergs, an der Stelle, an der sich heute das Marienkrankenhaus (erbaut zwischen 1925-1927) befindet. Schon seit dem frühen 19. Jahrhundert existierte an dieser Stelle ein Lokal, das 1851 von den Brüdern Ahlert übernommen wurde. Das seit den 1860er Jahren im Garten eingerichtete Sommertheater konnte über 50 Jahre bespielt werden, bis das Theatergebäude wegen “Feuergefährlichkeit” geschlossen werden musste.
Diese Ausflugsgaststätten sind Brandenburger Beispiele der im 19. Jh. weit verbreiteten und sehr beliebten „Kaffeegärten“. Sie zeugen von der Bedeutung der stadtnahen Erholungsgebiete in der von einem fortschreitenden Industrialisierungsprozess ergriffenen Stadt.
50847PRosenhagAdler-Terrassen
09017-NAhlert
39114PGumpertAhlert
V10445Kb-00Ahlerts-Berg2
03140PAhlerts-Berg
50517PBergstraeMarienkrankenhausGraves-Berg
BERGSTRASSEMARIENKRANKENHAUSGRAVES-BERG

„Kaffeegarten Graves Berg“, Bergstraße 14, heute Gemeindehaus der Gotthardt-Gemeinde. Die Gaststätte „Kaffeegarten Graves Berg“ entstand um 1890/95. Nach dem Ersten Weltkrieg „Königsgarten“. 1936 ging der Bau in den Besitz der Gotthardt-Gemeinde über und diente fortan als Gemeindehaus.
Heute ist die Straße vor allem geprägt durch die Mietsbebauung auf der Hangseite aus der Zeit um 1900 und den ausgedehnten Komplex des Marien-Krankenhauses. Ihm gegenüber stand bis ??? die Ziegelbauten der 1884 errichteten Adler-Brauerei, deren runder, hochaufragender Schornstein bis zum Abriss einen Blickpunkt gebildet hatte.
Literatur:
Grasow, Friedrich, Alt-Brandenburger Kaffeegärten, Gasthäuser und Tanzlokale, 1930.