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Wohnen am Marienberg

Geräumiges Wohnen mit hohem Komfort

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Umfeld des Marienberges
Auch das Umfeld des Marienberges wurde verschönert: Auf früher sumpfigem Gelände entstand am Fuße des Marienbergs eine neue Grünanlage mit einem „Rosenhag“. Durch den Bau des städtischen und des katholischen Krankenhauses sowie die Anlage des neuen Hauptfriedhofs mit Krematorium gewinnt der Marienberg als Standort gesellschaftlicher Einrichtungen mit gesamtstädtischer Bedeutung neue Funktionen, die sich nach 1945 mit der Gestaltung zum Park der Kultur und Erholung noch verstärken werden.
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Die Zeit der großen Monumente war vorbei, und in der Tat vertrug der Marienberg „keine weitere monumentale Betonung“ neben Kriegerdenkmal und Bismarckwarte, betonte Moritz Wolf. Seine Einbeziehung in die „Alltagsstadt“ stand nunmehr im Vordergrund.


Am Rosenhag
Errichtet Ende der zwanziger Jahre nach einem Entwurf von Werner Schenck als letzter Abschnitt der Blockrandbebauung, die Stadtbaurat Moritz Wolf in seinem 1926 aufgestellten Plan für die Ausgestaltung des Südhanges des Marienberges vorgesehen hatte.
Vier- bis fünfgeschossige verputzte Häuserzeile von kubischem Charakter mit Flachdach über hohem, leicht zurückspringendem Dachgeschoß. Dieses zum Teil mit kleinen quadratischen Luken, zum Teil als Vollgeschoß ausgebaut. Die glatten Fassaden gegliedert durch Loggien und nach innen schwingende, verklinkerte Eingänge. Im Sinne der zeitgenössischen Moderne außer dem Flachdach die bündig mit der Fassade abschließenden, querrechteckigen Fenster mit weitgehend erhaltener Sprossung, die wesentlich zum Gesamteindruck beiträgt. Von den ruhigen Fassaden zum Rosenhag der Eckbereich zum Nicolaiplatz als gestalterischer Höhepunkt abgesetzt; hier abgerundete Ecke und zurücktretendes Obergeschoß, dem ein Dachgarten mit Brunnen vorgelagert ist. Die beiden unteren Geschosse (ursprünglich mit großen, nur durch schmale Stützen getrennten Fenstern) verklinkert, das erste Obergeschoß vorkragend. Hier befand sich ehemals das Café Rosenhag. Geräumige Wohnungen mit gehobenem Komfort.
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50847PRosenhagAdler-Terrassen
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Entworfen wurde dieser Häuserkomplex von Werner Schenk. In der Atelierwohnung oben rechts wohnte und arbeitete Arnold Topp (1887-1945), ein Expressionist der zweiten Generation. A. Topp war ab 1913 als Zeichen- und Turnlehrer an der Saldria tätig.
Hervorragendes Zeugnis des Siedlungsbaus der zwanziger Jahre; eine der wenigen Brandenburger Wohnanlagen, die die Grundsätze des Neuen Bauens konsequent aufgreifen. Im Vergleich zu den nur wenig vorher und innerhalb derselben Planung noch unter Moritz Wolf errichteten Häusern Am Marienberg mit ihren expressionistischen Elementen und Walmdächern wird deutlich, daß mit Stadtbaurat Karl Erbs, der 1928 Wolf ablöste, und dem Architekten Werner Schenck das Bauen der Moderne in Brandenburg Einzug hielt.

Literatur: Wolf 1926, S. 65; Schenck 1931; Bodenschatz/Seifert 1992, S. 221.
Beteiligte:
Wolf, Moritz [Entwurf] , Schenck, Werner [Entwurf]
Datierung 1926/1929

Am Marienberg

Am Marienberg 3/4/5/7/8/9
Wohnanlage
1928, Moritz Wolf
Die hinter Vorgärten leicht von der Straße zurückgesetzte Reihe drei- und viergeschossiger Putzbauten in expressionistischen Formen ist Teil der 1928 veröffentlichten Planung für die Ausgestaltung des Marienberg-Südhanges. Sie entstanden bis 1928 über schwierigem Baugrund, der teilweise aufwändige Pfahlgründungen erforderte, und folgen in ihrem leicht gebogenen Grundriss dem Straßenverlauf. Die beiden Baukörper sind symmetrisch aufeinander bezogen, der Mittelbau wurde vermutlich als Folge der Wirtschaftskrise 1930 nicht ausgeführt. Sie vermitteln an den Enden der Straße durch große Walmdächer und eingeschossige Zwischenbauten mit rundbogigen Tordurchfahrten zu den Nachbarhäusern. Auffälliges Gliederungselement der Wohnanlage sind die dreieckigen Erker mit spitz nach oben aufragendem Dach. Das Erdgeschoss ist durch Verklinkerung als Sockelgeschoss hervorgehoben, die Fassade wird durch Putzornamentik mit teilweise figürlichen Motiven belebt. Zugehörig ist der anschließende dreigeschossige Mietwohnhauskomplex Hochstraße 4 und Am Marienberg 1/2, der einen kleine platzartige Straßenerweiterung an der Straßenecke aufweist und diese durch polygonale Erker betont. Die gut geschnittenen, aber völlig schmucklosen Zwei- bis Vier-Zimmerwohnungen mit Innenbad und Toiletten waren für besserverdienende Bewohner gedacht.

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Mit Walmdach und expressionistischen Fassadendetails und der Orientierung an einer malerischen Wirkung sind die Wohnanlagen typisch für die Architektur von Moritz Wolf (1885-1971; Stadtbaurat 1919-1927), der die „traditionalistische“ Richtung der zwanziger Jahre vertritt. (JM UW)

Am Marienberg 1/2; Hochstraße 4
Miethauskomplex mit Ladeneinbau. Entstanden als Teil der 1926 von Stadtbaurat Moritz Wolf veröffentlichten Planung für die Ausgestaltung des Marienberg-Südhanges; 1928 fertiggestellt. Dreigeschossige Putzbauten mit Walmdächern. An der Ecke Marienberg/Hochstraße entsteht durch die zurückspringende Gebäudeecke ein kleiner Vorplatz. Dort Ladenfenster und rundbogige Tordurchfahrt. Charakteristisch für die Anlage die expressionistisch beeinflussten Formen (polygonale Ecker, deren Fenster durch sich nach unten verjüngende Stützen getrennt werden; abgetreppte seitliche Einfassung der Loggien). Die Fassade außerdem belebt durch die mehrere Fenster zusammenfassenden Putzrahmungen und Putzornamentik über den Eingängen. Türen und weitgehend auch die Fenster (einschließlich Ladenfenster) erhalten. Mit ihren expressionistischen Fassadendetails ist die Wohnanlage typisch für die Architektur des Stadtbaurats Moritz Wolf, der die „traditionalistische“ Richtung der zwanziger Jahre vertritt.
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