Franz Ziegler
Die städtische Entwicklung Mitte des 19. Jahrhunderts ist eng mit dem Wirken des Oberbürgermeisters Franz Ziegler verbunden. Er führte wichtige Reformen im Armen-, Kirchen-, Schul- und Forstwesen und die progressive Besteuerung der Bürger ein.
Zieglers Verdienst war die Vergrößerung der Öffentlichkeit der Arbeit von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung; am 10. Februar 1848 fand die erste öffentliche Tagung der Stadtverordnetenversammlung statt.
Als Mitglied der konstituierenden preußischen Nationalversammlung blieb Franz Ziegler ein bürgerlicher Demokrat; so stimmte er gegen den Steuerbeschluss und ging bei der Verlegung des Tagungsortes der Nationalversammlung durch den König nicht nach Brandenburg. Bei den Wahlen für das neue preußische Parlament standen sich Ziegler und Otto von Bismarck gegenüber, wobei Bismarck am 5. Februar 1849 durch die Unterstützung des „Patriotischen Vereins“ den Sieg davontrug, Ziegler aber anschließend als Steuerverweigerer amtsentsetzt und zu Festungshaft verurteilt wurde.
Nach der Niederlage der Revolution von 1848 wurde er im Oktober 1849 verhaftet und im Juni 1850 zu vier Monaten Festungshaft, ein Jahr Polizeiaufsicht, Verlust der National-Kokarde und Ehrenzeichen, der Amtsenthebung und der Erstattung der Gerichtskosten verurteilt.