Friedrich I. König in Preußen
von 1688 bis 1713

Friedrich I. in Preußen - der schiefe Fritz
Warum hieß Friedrich I. in Preußen eigentlich der "schiefe Fritz", das ist ja keine besonders schmeichelhafte Bezeichnung für einen Herrscher?
Geboren wurde Friedrich III. von Brandenburg am 11. Juli 1657 in Königsberg. Sein Vater war der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm und seine Mutter Louise Henriette von Oranien. Die Mutter starb leider früh, das Verhältnis zu seinem Vater war nicht besonders gut. Am Anfang sollte er gar nicht Thronfolger werden. Er war kränklich und hatte dann noch einen schweren Unfall, durch den ihm ein Buckel blieb. Deshalb wurde er auch der "schiefe Fritz" genannt. Da er aber der letzte überlebende Sohn aus der ersten Ehe seines Vaters war, übernahm er nach dem Tode des Vaters 1688 die Regierung.
Verheiratet war Friedrich mit Sophie Charlotte von Braunschweig-Hannover, einer sehr gebildeten Frau, die vor allem die Entwicklung der Kunst und der Wissenschaft im Land förderte und mit dem Philosophen Wilhelm Leibniz eng befreundet war.

Königswürde für Preußen
Friedrich sorgte nach dem Tode des Vaters erst einmal dafür, dass sein Erbland nicht geteilt wurde. Ein besonders gelungener Schachzug war der Erwerb der Königswürde für Preußen. Friedrich einigte sich mit dem österreichischen Kaiser, der spanischen Erbfolge für das Haus Habsburg (Österreich) zuzustimmen. Dafür erhielt er vom Kaiser als Gegenleistung die Königswürde in Preußen.

König "in" Preußen!

So krönte sich Friedrich III. von Brandenburg am 18. Januar 1701 selbst zum König in Preußen. Er hieß allerdings nicht König "von" Preußen, weil er nur einen Teil von Preußen (Ostpreußen) zu seinem Herrschaftsgebiet zählen konnte. Westpreußen stand noch unter der Herrschaft des Königs von Polen und gehörte nicht zu seinem preußischen Staatsgebiet.

Ein Königtum mit vielen Schulden

Um seine Würde als König zu unterstreichen, gab der König eine Menge Geld für Hofhaltung und Schlösser aus und belastete die Finanzen seines Staates erheblich. Das wurde ihm später oft vorgeworfen, vor allem von seinem Enkel Friedrich des Großen. Aber eigentlich tat Friedrich I. nur das, was die meisten Herrscher seiner Zeit taten: Er regierte wie ein absolutistischer Fürst und wollte nach außen hin die Macht seines Hofes zeigen. Und das kostete nun einmal Geld. So hinterließ er am Ende seinem Sohn Friedrich Wilhelm bei seinem Tod im Jahr 1713 einen Staat, der sehr viele Schulden hatte, aber immerhin auch ein Königtum.