Albert Caasmann

Caasmann Albert Modelleur und Bildhauer

Geb. 2.6.1886 Berlin, gest. 23.3.1968 Bbg., Neustädtischer Friedhof (Grab aufgelöst), Vater Buchbindermeister. Nach der 8.Klasse absolvierte Caasmann eine Lehre als Modelleur, 1905/06 Besuch der Bildhauerklasse der Kunstgewerbeschule Berlin und a. Bildungseinrichtungen (z. B. Anatomiestudien bei Rudolf Virchow). Ab 1909 freischaffender Bildhauer. Aufträge: Porzellanfiguren für die Staatl. Porzellanmanufaktur Berlin, für die Porzellanfabrik Ph. Rosenthal in Selb und 1909 erste Entwürfe für die Lineolspielzeugfabrik O. Wiederholz Bbg. (1910 zeitweilige Tätigkeit in der Lineolfabrik Bbg.).1913-26, parallel zur Tätigkeit für die Industrie, freie künstlerische Arbeiten, z.T. in Anlehnung an den Jugendstil, teilweise Anlehnung an Wilhelm Lehmbruck (1881-1919).1915-18 Spielzeugproduktion der Firma O. Wiederholz und Umzug nach Bbg. Enge Zusammenarbeit mit dem Fotografen ernst Friedrich. Die Spielzeuge von Caasmann sind von hoher ästhetischer Qualität, was für die Fabrik absatzfördernd war. Vermutlich 1921 war Caasmann unter R. Lehfeld Lehrer an der Wredowschen Zeichenschule für Akt und Anatomie sowie für Entwürfe kunstgewerblichen Gegenstände. 1923 beteiligte sich Caasmann letztmalig mit neuen Arbeiten an einer Ausstellung, ab 1925 nur noch mit bekannten Arbeiten aus den Vorjahren. Nach den Aufträgen 1925/26 (im Stahl- und Walzwerk und Krematorium) trat bei Caasmann bis Kriegsende eine künstlerische Pause ein. Nach 1945 Wiederaufbau und Weiterentwicklung der Spielzeugproduktion bis zum Berufsende im VEB Patent-Lineol Bbg. wo er bis zu seinem Ruhestand 1952 tätig war, daneben freie künstlerische Arbeiten. 1951-60 Mitglied im Verband bildender Künstler Deutschlands.

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Werke: Aus der frühen Schaffensperiode (1912-23) Entwürfe für ca. 40 Jugendstil-Figuren (signiert) aus Porzellan, Ph. Rosenthal, Selb. Als Bildhauer: und a. Säulen-Putto (1923, stein, ursprünglichen Standort: Walter-Rathenau-Platz, jetzt im Heimatmuseum), Stuckdecke in der Eingangshalle des Hauptverwaltungsgebäudes des Stahl- und Walzwerks (1925/26), Klagende Frauen (Schmerz und Hoffnung,1926), Plastiken im Innenraum des Krematoriums, Bronzetür am Haupteingang des Krematoriums (vermutl. Nach 1926 zus. mit Walter Kalitz). Kleinplastiken und a.: Taube (1913), Eulenspiegel (Bronze, vor 1914), Baccus (Bronze,1922), Weibl. Torso (Gips,1922), Kater (1923), Susanne (1925), Agave (Gips, vor 1929), Weibl. Aktstudie (Bronze, 1939),Kopf der Geigerin (Kunststein, 1947), Katze (Gips,1948),Bronzeplakette Zweijahresplan (1949), Gibbon (Gips,1953). Viele dieser Werke befinden sich im Heimatmuseum.
Ausstellungsbeteiligungen: 1913 und 1921 Große Berliner Kunstausstellung, 1922 Ausstellung des Vereins Bbg.er Künstler in der Kunsthandlung Holzapfel, 1923 Ausstellung des Vereins Bbg.er Künstler und Kunstfreunde im Altstädtischen Rathaus und 1925 im Modehaus Haagen. Personalausstellungen: 1966 Sonderschau zum 80.Geburtstag im Heimatmuseum, 2006 Sonderausstellung zum 120.Geburtstag >> Ein Künstler und seine Figuren <<, Heimatmuseum. Künstlerischer Nachlass und Lineol-Spielzeug im Heimatmuseum. KK/HW
Lit.: BA 18.11.1922, 8.12.1923, 18.12.1925; BZ 6.12.1923, 16.10.1926; I. Jahn: Sonderschau für Albert Caasmann, in Ksp. 1966,4,S.18;K.Blankenburg,K.Kreschel: Albert Caasmann der Modelleur des Lineol-Spielzeugs,in:Ksp.1987.12,S.6-9;G.Heinrich:Ritter und Soldaten-Aufstieg und Fall der Lineol-Werke Oskar Wiederholz, in: Heinrich/Heß/Schich/Schößler 1998,S.457-479;K.Kreschel:Albert Caasmann-Bildhauer, Modelleur des Lineolspielzeugs, in: Alert/Kusior 2002,S.17f.;Förderkreis Kunstschule Bbg.e.V.(Hg.):>>Bilder der 60er Jahre<<,Ausstellungskat.,Bbg.2004,S.22 und 26;H.Köhler,K.Kreschel:Albert Caasmann-ein Künstler und seine Figuren. Zum 120.Geburtstag,in:Faltblatt,hg. Vom Museum im Frey-Haus Bbg.a.d.H.,Bbg.2006